„Bewahrung der Schöpfung“, „Achtung vor der Natur“, „Schonung der Ressourcen“ – seit Jahren beliebte Themen für Fest- und Fensterreden, Sonntags- und Moralpredigten. Doch wenn es zur Nagelprobe kommt?
„Der Kölner Grüngürtel soll wieder geschlossen worden“, „Zivilgesellschaftliches Engagement stärken“, „Partizipation der Bürger ermöglichen“ – wegweisende politische Erklärungen und Beschlüsse. Doch wenn es zur Nagelprobe kommt?
Am Nagel bestehen nur stabile Konzepte aus festem Material. Sprechblasen und Testballons platzen und beweisen sich als Luftnummern. Eine Nagelprobe dieser misslingenden Arbeit findet in diesen Tagen am Kölner Eifelwall 5 statt.
Archiv für zum Design der Gesellschaft
Wie Chancen vertan werden
Leben in großer Stadt

Karneval im Veedel - Hochfest nachbarschaftlicher Lebensfreude
Und die Menschen in der großen Stadt?
Die Kölner Musiker Bläck Fööss besingen als Qualität der Veedel: “Denn hier hält man zesamme, ejaal wat och passeet”
Oper, Theater, fashion live? Nachrangig – gelegentlich und gern genutzt.
Der Aphoristiker Gabriel Laub beschrieb auf Grund seiner Erfahrungen aus Prag und Hamburg satirisch als Ideal: “Mitten in der City in einer Dorfstraße wohnen!”
Überschaubares Umfeld und bei Bedarf Zugriff auf die größere Welt.
Small is beauyfull – auch im Großen!
Auf der Suche nach wahrhaft humaner Gesellschaft
Ein schillernde Begriff, abgenutzt und häufig verwendet wie eine Wundsalbe über den Verletzungen der Menschenwürde.
Wahrhaft human wäre eine Gesellschaft erst zu bezeichnen, könnte jeder Mensch gemäß der ihm eigenen Personenwürde leben.
Doch davon sind wir weit entfernt. Weiterlesen
MundART
Und dann ist es wieder da, immer wieder taucht es auf, Element des Eigentümlichen: ein Dialekt, fremd den eigenen Ohren.
Lokale Mundart, tradiert und zur MundART kultiviert, Mundart sprechen heißt: dazugehören! Weiterlesen
Globale Welt?
McDonaldisierung? Vielfach scheint es, als seit kulturelle Schablone und Standard Ziel westlicher “Zivilisation”. Getrieben von moneytheistischer Crematistik (Aristoteles) verdrängt industrielle Einfalt die kulturelle Vielfalt. Unterschiede kosten, verringern den Geldflüsse in die Kassen der wenigen Ultrareichen. Die Spuren dieser weltumspannenden schablonisierenden Geldmaschine prägen unser Leben und unsere Lebensräume. Weiterlesen
Nein zur großen Stadt

Leben hinterm Deich - nicht hinterm Mond
“Die Stadt nimmt mir die Luft”, sagt die junge Kellnerin im Hafenkieker, Greetsiel. “Stadtmenschen sind so unruhig und hektisch, alles muss schnell gehen”.
Ihre Kollegin Elke kontert: “Bin ich etwa hektisch?” Aus welcher Stadt sie denn komme – “aus Norden, also eine richtige Stadt ist das ja auch noch nicht.” Und welches sind die Städte, die die Luft nehmen? Wieder fallen die Namen der Großstädte: “Dort ist alles so riesig, überdimensioniert”.
Was macht denn Greetsiel so lebenswert?
“Hier haben wir, was Zigtausende immer wieder zu uns zieht. Klare Luft lockt zu jeder Jahreszeit Asthmatiker. Stammkunden holen sich mehrfach im Jahr im großen Kanistern unserer kalkfreies Wasser. Wir haben Weite und grünes Land.”
Friesische Pfannkuchen locken ins Cafe Meeresbrise, dazu noch ein passendes regionales Bier?
Fehlanzeige! Nur die bundesweiten Standardmarken.
Schade! (schmeckt trotzdem)
Weil Leer nicht leer ist
“Ich habe zum Beginn diese Stadt gehasst, alles war so anders als daheim in Frankfurt. Aber es lässt sich in jeder Stadt gut leben, wenn das soziale Umfeld stimmt. Persönlich schätzte ich heute an Leer, dass Jugendliche, Erwachsene und Alte gut miteinander umgehen, mit hoher gegenseitiger Wertschätzung.” Tabea, 12. Klasse Gymnasium, kam aus Frankfurt/Main und lebt seit sieben Jahren in Leer.
“Die Gegend um den Hafen ist sehr naturbelassen. Ich erfreue mich stets an den Kindern, die auf den Rasenflächen und den ufernnahen Spielplätzen spielen.”, findet Alexandra.
Auf der Suche nach dem Nicht-Sichtbaren
Wenn die Häuser, zwischen denen wir stehen in uns die Ahnung von Klaustrophobie auslösen, stehen wir in Leer, Tübingen oder Lübeck wahrscheinlich in einer engen Altstadtgasse und nicht wie in Manhattan, Frankfurt, Berlin oder Tokio in einer Straßenschlucht.
Im Panorama der Groß- und Megastädte zumeist unsichtbar geworden, prägen sie in überschaubaren Orten noch das Sichtfeld: Windmühlen, Gotteshäuser oder museale Fabrikschlote. Weiterlesen
Einstehen, Impulse setzen!
Als vernunftbegründete Lehre von des Menschen “Sollen und Dürfen” greift Ethik einerseits auf zeitübergreifende philosophische Einsichten zurück, muss sich andererseits aber stets aktuell den Herausforderungen der Zeit stellen.
Wissenschaftliche Fortschritte ermöglichen tiefere Einsichten, eröffnen neue Verfahrensweisen und aktualisieren die ewige Frage nach „Sollen und Dürfen”.
Ernstes und tiefes Ringen um die Antworten dürfen sich nicht im Rückgriff auf Tradiertes erschöpfen.
Stets gilt es die Grundfrage zu bedenken, welch zwischenmenschliches Verhalten und welche daraus resultierenden Ordnungen sind förderlich, dass jedem Menschen ein Leben in Würde möglich ist?
Dabei ist diese Frage nicht nur von Experten in Kolloquien und Akademien zu disputieren. Immer wieder sind die Menschen in ihrem Lebensraum mit der Grundfrage und ihren aktuellen Varianten zu konfrontieren.
Es ist bekannt, dass nur ein geringer Kreis der Bürger eine philosophische Ausbildung absolvierte. Daher sind Frageart und Beratungsstil dem Lebensalltag der Bürger anzupassen.
Soziale Impulse, gemeinsames Einstehen für Werthaftes, praktische Aktionen im Lebensraum mit offenem Blick für die sozialen Wirkungen überzeugen mehr als noch so fundierte geisteswissenschaftlicher Archäologie.
Laien bildet Ethikforen!
Es mag der Mentalität von Untertanen entsprechen, auf päpstliche Enzykliken, kuriale Dekrete oder episkopale Weisungen zur eigenen ethischen Orientierung und gesellschaftlichen Positionierung zu warten.
Im Rahmen eigenständigen Apostolates jedoch ist es angemessen, selbständig im Glauben begründete Antworten auf die ethischen Herausforderungen im konkreten Lebensraum zu erarbeiten. Weiterlesen