Archiv für 31. März 2021

Wer segnet da?

Der neue Bund sei mit dem Regenbogen gesegnet 1 Mose 9,14

Der neue Bund sei mit dem Regenbogen gesegnet
1 Mose 9,14

 

 

 

 

 

 

 

Bei all den solidarischen Regenbogen-Fahnen an den Kirchen bleiben mir doch Fragen an die alte Römische Inquisition:

– Dürfen homosexuelle Priester Segen spenden?

– Wie gültige sind deren Amtshandlungen?

– Gelten sie als „Brüder im Nebel” oder dürfen sie endlich in den Farben des Regenbogens wandeln?

– Personalisieren nicht auch sie in der Liturgie den auferstandenen Christus?

 

 

 

Grenzen bischöflicher Macht

Geschichte im Heute

Geschichte im Heute

Vom nördlichsten Kölner Stadtteil Worringen geht es nun quer durch die Domstadt gen Süden. Mein Freund und Gastgeber, Pastor Volker Hofmann-Hanke von der evangelischen Hoffnungs-Gemeinde begleitete mich gemeinsam mit Pflegetochter Filia zum Worringer Bruch.

Dort fand 1288 die entscheidende Schlacht im Limburger Erbfolgestreit statt. Siegfried von Westerburg, Kölner Erzbischof und Landesherr des Kurfürstentums Köln verlor Schlacht, Macht und Freiheit. Die Vorherrschaft des Erzbischofs in Rheinland und Niederrhein war gebrochen. Neue Machtzentren entstanden in Düsseldorf und Mülheim. Die Stele im Ortskern Worringens erinnert an diese Entwicklung. Der daneben eingelassene „Engel der Kulturen“ bezeugt die Hoffnung auf eine in gemeinsamer Verantwortung gestaltete Zukunft.

Brutalität als Erlösung?

„Deinen Tod verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.“ Täglich und in ungezählten Kirchen weltweit sprechen Christen dieses Gebet. In der nun beginnenden Karwoche wird besonders intensiv Leiden und Kreuzestod des Jesus von Nazareth als Erlösungsstat für die Menschheit in Erinnerung gerufen.

Immer intensiver befallen mich Zweifel, ob wir mit der Vorstellung vom erlösenden Opfertod Jesu Seiner Botschaft gerecht werden. Weiterlesen

“Bruder Esel” bleibt störrisch

Nachtquartier am Rheinufer bei Dormagen

Nachtquartier am Rheinufer bei Dormagen

Immer wieder gibt mir der eigene Körper Signale, ich befände mich im Grenzbereich des Zulässigen. Vor allem spüre ich, wenn der Blutdruck in den Keller geht. Zum Glück lernte ich in den vergangenen Jahren, diese Signale zu interpretieren und ernst zu nehmen. Pausen, rasten, trinken, langsam gehen stimmen “Bruder Esel” dann wieder milde. Die kalkulierte Tagesstrecke verkürzt es allerdings gewaltig.

Nach der ersten Woche weiß ich aber auch, dass nach der Schonphase frische Kraft den Ausgleich bringt. So erreichte ich plangerecht Köln-Worringen und bin Gast der Pastorenfamilie der evangelischen Hoffnungsgemeinde.

Gott und die Welt, theologisches nachdenken und freundschaftlicher Klön verknüpfen sich.

Begegnung mit Jesus

Sonnenuntergang bei Dormagen

Sonnenuntergang bei Dormagen

Heute sprach mich (ein) Jesus an. Am Rheinufer bei Dormagen hatte er mich sitzen sehen. Mein Rucksack. Habe ihm gezeigt, dass ich wohl auf längerer Tour sei. Etwa auf dem Camino nach Santiago de Compostela?

Dorthin wolle er demnächst aufbrechen, den Pilgerausweis habe er bereits bestellt. Er sei kein Christ, doch sein Name Isa ist die arabische Form des Namens Jesu. Pilgern in christlicher Tradition gäbe ihm vielleicht neue Impulse bei der Suche nach dem eigenen zukünftigen Weg.
Vor 20 Jahren sei er mit 21 voller Hoffnung aus der Türkei nach Deutschland angereist. Weiterlesen

Ein Philosoph in Duisburg

Mittagsrast in Duisburg-Wedau. Meine Gedanken wandern zu Johannes Heinrichs. Der Sozialphilosoph lebt in seiner Heimatstadt Duisburg, über viele Jahre nannten wir uns Freunde.

 

Die Reflexionslogik dieses Philosophen hat die Kraft, unser soziales Miteinander und die sich daraus ergebenden Strukturen im Geist der Freiheit und Liebe des Evangeliums zu revolutionieren. Weiterlesen

Was die Presse berichtet I

Am 20. März 2021 schrieb das Bocholter-Borkener Volksblatt über meinen Aufbruch:

BBV Pilgern Aufbruch 1BBV Pilgern Aufbruch 2

Ein Pilgersegen

Coronabedingter Abstand wurde durch die soziale Nähe ausgeglichen. Danke den Freunden und Verwandten, die mir gemeinsam in der Woche Bocholter Josefskirc den Pilgersegen spendeten. Es war eine nicht nur mich beeindruckende Zeremonie.
Zuvor in der heiligen Messe zum Hochfest des heiligen Josef. Wurde der Bräutigam Mariens als „treu, demütig, schweigend gehorsam“ gelobt. Mir erschließt sich nicht, wie  diese Merkmale den Ziehvater Jesu zum Patron der gesamten Kirche und des Zweiten vatikanischen Konzils führen konnten. Ein Zimmermann der etwas von Statik und Strukturen versteht, wird seine Kompetenz nicht verschweigen sondern sie in sein Patronat einbringen. Weiterlesen

Den eigenen Visionen trauen

- der Resignation entgegengehen.

Auf der Spur des Ziehvaters – Pilgern mit dem hl. Josef

Nur wenig ist von ihm bekannt. Keine mündlichen Aussagen, keine Texte und dokumentierte Überlegungen finden sich in den alten Schriften.

Zimmermann soll er gewesen sein, archäologische Funde seines Wirkens fehlen.

Als Jude lebte er im orientalischen Lebensraum des Nahen Ostens. Noch heute ist es dort skandalös, wird eine Braut schwanger – vor allem, wenn der Bräutigam nicht der Vater ist. Noch heute muss eine junge Orientalin befürchten, in solcher Situation vom Bräutigam und der eigenen Familie verstoßen, möglicherweise sogar ermordet zu werden.

Umso erstaunlicher das Handeln des gehörnten Zimmermanns. Er bleibt seiner Braut treu, nimmt sie und das Ungeborene unter seinen Schutz und bildet mit ihnen eine Familie. Die alten Schriften berichten, Träume hätten seinen Zorn aufgelöst und ihm Einsicht in einen göttlichen Heilsplan gegeben. Nach der Geburt des Kindes habe er im Vertrauen auf einen weiteren Traum die junge Familie durch die Flucht nach Ägypten vor den Kindsmördern des Herodes gerettet.

Er wurde zum Ziehvater des Mannes, auf den und dessen befreiende Botschaft sich seit 2000 Jahren die Christenheit bezieht. Die Rede ist von Josef. Er zählt zu den Hauptfiguren der Weihnachtsgeschichte. Weiterlesen

Ein vergessener Prophet?

Josef Anton Stüttler (1931-2009)

Josef Anton Stüttler (1931-2009)

Von Vertretern christlicher Gesellschaftslehre wird gern gesagt, die UN-Charta der Menschenrechte von 1948 sei vom christlich-abendländischen Denken geprägt. Was aber, wenn von asiatischen oder islamischen Kulturen geprägte Staaten gerade deshalb diesen Menschenrechten ihre Akzeptanz verweigern?

Wird es dann nicht Zeit für eine kulturübergreifende, anthropologische Begründung von Menschenrechten? Den Entwurf solcher wissenschaftlich-anthropologischen Begründung von Grundwerten legte der am 14.3.1931 in Tschagguns/ Vorarlberg geborene Philosoph Josef Anton Stüttler in den 1970er Jahren vor. Weiterlesen