Archiv für Allgemeines

Legt die Steine fort

Eine alltägliche Geschichte aus Jederzeit und Überall.
Und immer wieder so grundsätzlich, dass die Standardantworten versagen.

Agatha steckt in einem existenziellen Dilemma. In jahrzehntelanger Ehe ist die geglaubte Liebe im ehelichen Schweigen zerrieben. Kirchliches Eheversprechen und die Kinder hielten die Familie zusammen. Die Kinder sind nun erwachsen, führen ihr eigenes Leben. Zurück blieb sprachloses Beieinander in ritualisiertem Alltag.

Bis Agatha ihre Liebe zu einem Mann erkannte, denn sie bislang nur als Freund angesehen hatte. Als auch er ihr später von seiner Liebe zu ihr erzählt, ist das Dilemma perfekt.

“Es darf nicht sein. Wir müssen aufhören, bevor wir etwas beginnen. Ich kann die Familie nicht zerstören.”, bittet sie um Distanz – den Mann, nachdem sie sich sehnt. Ihren Ehemann will sie nicht betrügen, steht zum seinerzeit gegebenen Versprechen. Heimlichkeiten sind ihr zuwider.

Den offenen Bruch scheut sie noch. Nicht allein wegen der unkalkulierbaren Zukunft, sondern auch der vielen Mitmenschen, die in traditioneller Kirchlichkeit den ersten Stein griffbereit halten.

Working poor – Arm durch Arbeit?

KSI und Europäisches Zentrum für Arbeitnehmerfragen, EZA und hatten eingeladen zur Europäischen Tagung nach Bad Honnef, gefördert von der EU. Vom 2.-4.Mai 2012 galt es, eine Situationsbeschreibung zur Armut von Arbeitnehmern und Analysen von Hintergründen vorzulegen sowie der Diskussion von Strategien und Konzepten der Armutsbekämpfung Raum zu geben.
Mein Resümee zu Beginn: Ihren Wert gewann diese Tagung weniger durch die wiederholt vorgetragenen und aktualisierten soziologischen Befunde als vielmehr durch die schärfer akzentuierten Fragestellungen. Weiterlesen

Nach dem Sturm

Heftig rissen die Böen an meiner „Rennschnecke“, schienen die Koje zur Hängematte zu wandeln. „Bruder Esel“, der meine Kräfte reduzierte, gab lieber den Traumbildern und Fieberfantasien Zucker. Nun wird er wieder gnädiger. Hat sich wohl von der Sonne animieren lassen. Seit dem Nachmittag ist sie wieder da, drei Tage hinter grauen Regenwolken haben auch Ihr wohl nicht gefallen. Ich nehme es als Einladung zu einem Spaziergang am Strand; zur zünftigen Strandwanderung reicht es noch nicht. Doch die starke Dünung erzählt von den Kräften, die nun auch in mir wieder wachsen.

…und zweitens als man denkt

Abstand wollte ich gewinnen, Distanz zum Ordnen der Gedanken und Aufgaben. Vom Schlappmachen bei Fieber, Husten und „platzendem Schädel“ stand nichts in meinem Programm. Aber „Bruder Esel“ bockt, setzt meine körperlichen und geistigen Kräfte auf Minimal.

Rauer Wind

Ein anderes Land, ein anderer Strand – doch dasselbe Meer, dass mir in der Rauheit von Wellen und Wind zum Spiegel meiner Seele wird.
Fortgeweht, weggespült die immer neuen „Wichtigkeiten“ des Alltags. Freigelegt werden die Grundmuster meines Lebens, überprüfbar auf Stabilität und Tragfähigkeit für die zukünftigen Aufgaben.

Meine Gedanken wandern zu ihr. Erneut finde ich Freude an ihrer Existenz, auch wenn einem UNS keine Zukunft winkt. Diese Freude gönn ich mir, wirkt sie doch als Musenkuss für das, was ansteht.

Manifest: Deutschland nach dem Kollaps

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Die Gesellschaft wird geplündert.

Nach dem Zusammenbruch kommunistischer Staaten und sozialistischer Wirtschaften sahen und erklärten sich die Vertreter marktfundamentalistischer Ökonomie zu Siegern im ideologischen Wettbewerb.
Seitdem unterwerfen sie offen die Politik dem Markt, hebeln immer wieder die Demokratie aus und zerstören mit erzwungenen “Reformen” kulturelle und soziale Errungenschaften.
Länder mit unterschiedlichen sozialen und ökologischen Standards werden auf den entgrenzten Märkten mittels des Profits als einzig gültigen Massstab gegeneinander ausgespielt. Weltweit agierenden Spekulanten wurde Raum gegeben, sie können ungehindert walten und schalten. Einstmals noch seriöses Bankwesen wurde zur “Finanzindustrie” und “Investment-Casino”, in dem Realwirtschaft geplündert, Währungen verzockt und Staaten ruiniert werden. Weiterlesen

Demokratie weiter denken und entwickeln!

Nach den Tagen der “13. Sommerakademie für politische Querdenker” waren wir uns einig. Unser Land ist in kränkelnder Verfassung. Die Paradigmen unseres Grundgesetzes basieren auf dem über 200jährigen Politikmodell des Herrn Montesquieu und den Erfahrungen der Grundgesetz-Autoren mit der Nazi-Herrschaft.

Es war ein epochaler Schritt zur Begrenzung feudaler Herrschaft:
- Beteiligung der Bürger über Parlamente
- Gewaltenteilung
- “Macht auf Zeit” durch Wahl

Der nächste Schritt ist nun überfällig:
Demokratische Souveränität des Volkes!

Der Souverän zeigt seine Reife:
- Politische Willensbildung und Entscheidung vom Volk ausgehend
- Konsequente Subsidiarität in einer Wertstufen-Demokratie
- Weitere Beteiligungsrechte der Bürger

Mit neuen Paradigmen den Art. 146 GG endlich in Angriff nehmen!

  • Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

 

Kein Irrweg, sondern Labyrinth!

Verleiten die Irrwege auf Jahrmärkten dazu, sich den Kopf zu zerbrechen bzw. mit dem Kopf gegen die (Glas-)Wand zu stoßen, bieten Labyrinthe Anreize zum Nachdenken über sich selbst.

Als verschlungener Meditationspfad lockt er zu Fragen heraus :

  • Bist Du bereit, deinen Weg zu gehen?
  • Bleibst Du auf Deinem Weg, auch wenn er Kehren und Wendungen mit sich bringt?

Beim Eintritt in den labyrinthischen Pfad hast du das Ziel – die Mitte – gut im Blick. Doch der Weg irritiert. Er führt dich in die Nähe der Mitte und dann doch wieder an den Rand. Nimmst du eine “Abkürzung”, findest du dich plötzlich in falscher Richtung auf den Weg.

Menschen auf gleichem Weg begegnen dir verschiedentlich, es scheint als liefen sie in die Gegenrichtung und sind doch auf dem Weg ins Zentrum. Wagst Du in Deinen Zentrum zu gehen, in die Tiefe deiner eigenen Mittel zuschauen?

Uns Teilnehmern der 60. Internationalen pädagogischen Werktagung in Salzburg wurde die Erfahrung des meditativen Weges in einem Lichterlabyrinth geboten. 800 Teelichter (eines für jeden Tagungs-Teilnehmer) formten das Labyrinth auf dem Boden der Kollegienkirche und beleuchtetem den barocken Kirchenraum.
Liturgisch-szenisch wurden wir eingeladen zum eigenen Gehen.

Auch nicht Anwesende wurden mitgenommen. So waren meine Gedanken bei einer guten Freundin, deren Fuß auch nach der zweiten Operation nicht richtig heilt. Hat das etwa damit zu tun, dass sie in einer existenziellen Frage am Scheideweg
steht und sich “ihres Weges” unsicher ist?

Labyrinthe sind keine Irrwege, sie laden ein zum Nachdenken über bisherige und neue Wege.

Elchtest am Kölner Eifelwall

Am Montag, 12.April 2010 11:00 h endet das von einem Mitarbeiter der Kölner Gebäudewirtschaft verhängte Ultimatum.
Bis dahin soll die denk!BAR®mobil vom „Campus der LebensKünste“ auf dem kommunalen Brachgelände am Kölner Eifelwall verschwunden sein, ansonsten würde er die damit verbundenen Fahrzeuge abschleppen lassen.

Zu diesem obrigkeitlichen Gebaren siehe: Erklärung zum Verbleib der denk!BAR®mobil auf dem Brachgelände, Köln Eifelwall 5
Das Konzept des „Campus der LebensKünste“ als pdf zum Herunterladen

Nur mal angenommen:

  • Freunde und Gäste des Campus und der denk!BAR®mobil bekundeten ihre Solidarität.
  • Sie würden etwa den Fahrweg des Campus blockieren, um die denk!BAR®mobil an der Abfahrt zu hindern. PKW könnten im Weg stehen oder ineinander verkettete Fahrräder.
  • Die solidarischen Bürger würden ihre Meinung äußern, direkt in de-eskalierenden Gesprächen am Campus, in Leserbriefen, mobilisierenden Telefonaten und Emails (z.B. dieses weiterleiten) oder Schreiben an Verantwortliche in Politik und Verwaltung (s. Anlage Gebäudewirtschaft.doc)

Nur mal angenommen:

  • Die Matadoren der Kommunalwahl 2009 würden sich ihrer Versprechen einer „neuen“, „besseren“, „anderen“ Politik erinnern…
  • Kritische Bürger und Politiker zeigten gemeinsam, was ihnen „Mut zur Kultur“ wert ist, das „Köln auch anders kann“, sie würden die thematische Konzentration über Archiveinsturz und Schauspielhaus ausweiten auf die allgemeine und gemeinwohlorientierte Dialogkultur.

Nur mal angenommen:

  • Kritisch-engagierte Bürger und demokratische Politiker würden beide den von der Gebäudewirtschaft provozierten Elchtest am Eifelwall bestehen.

Wie sehr könnte unsere Stadt gewinnen!

Erklärung zum Verbleib der denk!BAR®mobil auf dem Brachgelände, Köln Eifelwall 5

Während einer Geländeinspektion am 7.4.10 forderte ein Mitarbeiter der Kölner Gebäudewirtschaft den Diplom-Sozialpädagogen und Erwachsenenbildner Josef Hülkenberg auf, umgehend die denk!BAR®mobil (Reisemobil mit Anhänger) vom Gelände zu entfernen. Spätestens am Montag 12.04.2010 um 11:00h werde er sonst die Fahrzeuge abschleppen lassen.

Bejaht von vielen kulturell-kreativen Bürgern dieser Stadt, ist die denk!BAR®mobil ein Grundbestandteil des Kölner Prototyps zum Konzept „Campus der LebensKünste“.

In einer Demokratie ist es nicht so sehr Pflicht des Bürgers, mit der Obrigkeit zusammenzuarbeiten, als die Pflicht der Obrigkeit mit dem Bürger zusammenzuarbeiten, was schon daraus hervorgeht, dass bei einem Mangel an Zusammenarbeit nicht der Bürger, sondern die Staatsgewalt zusammenbricht. (Leopold Kohr, Freedom from Government, 1962)

Die im Kommunalwahlkampf 2009 vorgetragenen Erklärungen aller Parteien und Kandidaten versprachen einen anderen Politikstil. Einen Stil, der die vom Rat zu treffenden Entscheidungen als Endprodukt eines demokratischen Willensbildungsprozesses sieht.

Dazu bedarf es einer Neubesinnung über das Verhältnis zwischen Bürger (Treugeber), Rat (Treuhänder) und dessen Verwaltung. Solcher Neuorientierung entspricht auch die “reflektierte Verhaltensänderung weiter Bevölkerungskreise in allen Kulturen“, auf die die UNO-Vollversammlung mit der 2002 beschlossenen Weltdekade „Bildung für Nachhaltigkeit“ (2005 – 2014) abzielt. Diesem Anspruch verpflichtet sich das Konzept „Campus der LebensKünste“, ein Kernelement ist das offene Angebot der denk!BAR®mobil.

Brachzeit als Bedenkzeit ist der Grundansatz dieses Konzeptes; bis zum Mai 2011 soll mit Zustimmung des Kölner Kulturamtes dieses Konzept modellhaft auf dem Brachgelände am Eifelwall umgesetzt werden. Auch der Direktor der Rheinischen Archive, Dr. Ulrich S. Soénius, nahm an dem entscheidenden Gespräch am 24. März 2010 in der denk!BAR®mobil teil und versicherte seine Unterstützung.

Die Kölner Gebäudewirtschaft allerdings erhebt den Anspruch, Eigentümer der kommunalen Liegenschaften zu sein. Absprachen mit anderen Dienststellen oder Einrichtungen werden ignoriert. Als Treuhänder der Bürger eine demokratisch zu verantwortende Aufgabe zu haben, solcher Sichtweise entzieht sich die Leitung des städtischen Eigenbetriebs.

Die formal-rechtliche Zuständigkeit der Gebäudewirtschaft für die Verwaltung und Pflege (!) der Liegenschaften stellt niemand in Frage. Doch die Art, wie dieses Unternehmen die ihm übertragenen Kompetenzen zur Herrschaft über andere städtische Einrichtungen, Ämter, Dienste und vor allem die Bürger nutzt, ist nicht angemessen und grenzt wie im aktuellen Fall an mißbräuchlicher Rechtsauslegung.

Rechtsmissbrauch wird als zweckwidrige Inanspruchnahme einer Rechtsposition definiert und begrenzt die Möglichkeit, ein bestehendes Recht auszuüben. Dies bedeutet, dass die Inanspruchnahme eines formal gegebenen Rechtsanspruchs durch den Grundsatz von Treu und Glauben beschränkt ist. Auch wer über ein formal einklagbares Recht verfügt, darf dieses nicht missbräuchlich ausüben. Versucht er es dennoch, kann der Benachteiligte dagegen vorgehen.

Demokratie hat nicht nur mit „Macht auf Zeit“ zu tun, sie ist vor allem eine Stilfrage. Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk, im Interesse des Volkes – hat Abraham Lincoln diese Herausforderung einmal beschrieben.

Leider ersetzt die Gebäudewirtschaft den einem Treuhänder gemäßen demokratischen Stil durch ein antiquiertes Obrigkeitsgebaren.
Während andere Dienststellen einen ernsthaften, sachgemäßen Dialog fördern, betreibt die Gebäudewirtschaft gezielte und unzweckmäßige Eskalation.
Das immer wieder vorgetragene Angebot einer beiderseitig verbindlichen Vereinbarung über die befristete Nutzung des verwahrlosten Brachgeländes lehnt der Leiter der Gebäudewirtschaft strikt ab, denn damit würde er „diese Arbeit legitimieren“.
Dieses Gebaren bringt leider eine Erkenntnis aus dunkler deutscher Geschichte in Erinnerung:

Wo Recht zum Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.