Archiv für Josef Hülkenberg

Darf dat dat dann?

Meine Bitte um ein Pilgerquartier empfand der Prior schon als belästigende Zumutung. Da nützte auch der Pilger-Geleitbrief des Münsteraner Bischofs wenig. Es sei Pandemie, er sei Risikopatient und habe die Gemeinschaft zu schützen. Darum gäbe es auch gute Gründe für die amtlichen Beherbergungsverbote. Weiterlesen

Viele Gründe führen nach Rom

Rom ist eine schöne, geschichtsträchtige Stadt voller Überraschungen und Verlockungen. Eine Reise ist sie jederzeit wert. Aber dahin pilgern?

Dazu müssen schon andere Gründe aufwarten:

– Es ist die Stadt des Vatikans und des Papstes. Doch im Lauf der Jahre hatte ich an mehreren Papstaudienzen teilgenommen und auch Gespräche im Vatikan geführt. Für mich ist der Vatikan vor allem Versammlungsort des Zweiten vatikanischen Konzils. Weiterlesen

Moderne Menschen

Heute bin ich Logis-Gast bei meiner Nichte Carola und ihrer Familie. Ich als wir uns zuletzt sahen, war sie schwanger. Heute hält der dreijährige Rafael die Eltern und deren Freunde mächtig auf Trab. Pfiffig weiss der kleine Mann seine Interessen vorzutragen. Und geschickt für sie zu argumentieren. Ist er wirklich erst drei?

Es wird ein gemütlicher Abend mit engagierten Diskussionen. Zwei promovierter Chemiker, ein IT-Spezialist und eine Goldschmiedin freuen sich darauf, „mich zu löchern“ und endlich wieder mal „jemand mit noch unbekannter Auffassung ins Gespräch zu nehmen“.

Was ist ein moderner Mensch? Reicht es, digital gut kommunizieren zu können? Muss man technisch auf der Höhe sein? Ist es jemand, der/die jeder gerade aktuellen Mode nachgeht, also IN ist?

In Rede und Gegenrede schälen wir heraus, als „modernen Menschen“ Personen zu verstehen, die sich und ihr Leben bereit sind bewusst zu reflektieren:

– gebunden an die Gegenwart in Zeit und Raum,

– geprägt durch persönliche und gesellschaftliche Historie als Erfahrung und Erinnerung,

– offen für die Zukunft,

– Vergangenheit und Zukunft in die Gestaltung der Gegenwart eindenkend.

 

Waren dann nicht auch Sokrates, Kopernikus, Galilei und viele andere Menschen früherer Zeit modern, ohne je etwas von PC oder Smartphone zu müssen?

Wer und was hilft in den so verstandenen modernen Menschen, im Umgang und der Lösung mit gegenwärtigen und existenziellen Fragen?

Jede Gemeinschaft, die ihre Hilfe nur einbringt, wenn „Du bereit bist so zu weren, wie wir selbst es sind und es für richtig halten“ fällt dabei schon einmal aus. Die not-wendende unbedingte Annahme der Person bieten sie nicht.

Ein Christentum, wie es das II., Vatikanum aufzeigt, kann derartige Hilfe bieten. Noch aber wird nicht einmal die katholische Kirche dem eigenen Anspruch gerecht, wie der aktuelle römische Schelmenstreich um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare belegt.

Um 2:30 Uhr sind wir uns soweit einig, auch moderne, reflektierende Menschen gehören gelegentlich ins Bett.

 

Was die Presse berichtet II

Am Karsamstag,3. April 2021 ,schrieb das Bocholter-Borkener-Volksblatt (BBV) zum Zwischenstand meiner Pilgerreise:

Zwischenstand zu Ostern

Zwischenstand zu Ostern

1000 x nix – dann ZOOM

Danke an www.facebook/Rainer_Tüschenbönner für seine pointierte und inspirierende Verknüpfung von ZOOM und. Wie man einen guten Wein kaut, um dessen Geschmacksfülle auszukosten, kaue ich Rainers Gedanken nach.

- ZOOM als existenzielles Moment, welches die Sicht auf die Welt als plötzliche Fokussierung auf den „Kern der Sache“.

- ZOOM als existenzielles Moment, welches die Sicht auf die Welt gründlich verändert.

„Und es hat ZOOM gemach“ textete und sang Klaus Lage in seinem Hit. Zuvor war jedoch 1000 mal nix passiert.

1000 Momente, in denen nichts funkt. Momente voller Impulse, Riten und frohen Botschaften, die uns bekannt sind, doch uns im Kern nicht erreichen.

Und irgendwann dieser eine Moment des ZOOM, die Erfahrung, die uns bis ins Mark flasht. Eine Erfahrung, die die Welt ins Wanken bringt, uns von den Beinen haut, in der die Vorhänge unseres Denkens zerreißen und Tempel einstürzen.

„Gott liebt dich und vertraut dir. Seine Liebe wird dich nie verlassen“ ist plötzlich nicht mehr theologischer Leitsatz oder religiöse Weisheit. ZOOM – und dieser Satz wird existenzielle, lebensfördernde Erfahrung.

Auch wenn 1000 mal nichts passiert, so ein ZOOM flasht und erhellt. Möge Jede und Jeder immer wieder mit ZOOM-Momenten gesegnet sein

Was die Presse berichtet II

Zu Ostern erfolgte als Zwischenbericht im Bocholter-Borkener-Volksblatt (BBV):

Zwischenstand zu Ostern

Zwischenstand zu Ostern

Ein Fundament als Impulse

Aufbruch um heute die NRW-Wahl Landesgrenze nach RP zu überschreiten. Danke an Liz und Hubertus für Gastfreundschaft, Quartier und gute Gespräche.

Die historische Saalkirche in Oberholtdorf bietet einen Hinweis:

Solange wir uns ohne fundamentalistische Ambitionen immer wieder reflektierend am Fundament orientieren, bietet Kirche erhellende und lebensfreundliche Perspektiven. Dazu lohnt es, traditionell und historisch Liebgewonnenes loszulassen. Mögen sie unsere Erinnerungskultur prägen, Gegenwart und Zukunft brauchen eigenständige Impulse.

Als “durch die Geschichte pilgernde Volk Gottes” (II. Vatikanischen Konzil) sollte historische Ballast nicht im Reisegepäck sein.

Wer segnet da?

Der neue Bund sei mit dem Regenbogen gesegnet 1 Mose 9,14

Der neue Bund sei mit dem Regenbogen gesegnet
1 Mose 9,14

 

 

 

 

 

 

 

Bei all den solidarischen Regenbogen-Fahnen an den Kirchen bleiben mir doch Fragen an die alte Römische Inquisition:

– Dürfen homosexuelle Priester Segen spenden?

– Wie gültige sind deren Amtshandlungen?

– Gelten sie als „Brüder im Nebel” oder dürfen sie endlich in den Farben des Regenbogens wandeln?

– Personalisieren nicht auch sie in der Liturgie den auferstandenen Christus?

 

 

 

Grenzen bischöflicher Macht

Geschichte im Heute

Geschichte im Heute

Vom nördlichsten Kölner Stadtteil Worringen geht es nun quer durch die Domstadt gen Süden. Mein Freund und Gastgeber, Pastor Volker Hofmann-Hanke von der evangelischen Hoffnungs-Gemeinde begleitete mich gemeinsam mit Pflegetochter Filia zum Worringer Bruch.

Dort fand 1288 die entscheidende Schlacht im Limburger Erbfolgestreit statt. Siegfried von Westerburg, Kölner Erzbischof und Landesherr des Kurfürstentums Köln verlor Schlacht, Macht und Freiheit. Die Vorherrschaft des Erzbischofs in Rheinland und Niederrhein war gebrochen. Neue Machtzentren entstanden in Düsseldorf und Mülheim. Die Stele im Ortskern Worringens erinnert an diese Entwicklung. Der daneben eingelassene „Engel der Kulturen“ bezeugt die Hoffnung auf eine in gemeinsamer Verantwortung gestaltete Zukunft.

Brutalität als Erlösung?

„Deinen Tod verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.“ Täglich und in ungezählten Kirchen weltweit sprechen Christen dieses Gebet. In der nun beginnenden Karwoche wird besonders intensiv Leiden und Kreuzestod des Jesus von Nazareth als Erlösungsstat für die Menschheit in Erinnerung gerufen.

Immer intensiver befallen mich Zweifel, ob wir mit der Vorstellung vom erlösenden Opfertod Jesu Seiner Botschaft gerecht werden. Weiterlesen