Archiv für Josef Hülkenberg

Manifest: Deutschland nach dem Kollaps

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Die Gesellschaft wird geplündert.

Nach dem Zusammenbruch kommunistischer Staaten und sozialistischer Wirtschaften sahen und erklärten sich die Vertreter marktfundamentalistischer Ökonomie zu Siegern im ideologischen Wettbewerb.
Seitdem unterwerfen sie offen die Politik dem Markt, hebeln immer wieder die Demokratie aus und zerstören mit erzwungenen “Reformen” kulturelle und soziale Errungenschaften.
Länder mit unterschiedlichen sozialen und ökologischen Standards werden auf den entgrenzten Märkten mittels des Profits als einzig gültigen Massstab gegeneinander ausgespielt. Weltweit agierenden Spekulanten wurde Raum gegeben, sie können ungehindert walten und schalten. Einstmals noch seriöses Bankwesen wurde zur “Finanzindustrie” und “Investment-Casino”, in dem Realwirtschaft geplündert, Währungen verzockt und Staaten ruiniert werden. Weiterlesen

Demokratie weiter denken und entwickeln!

Nach den Tagen der “13. Sommerakademie für politische Querdenker” waren wir uns einig. Unser Land ist in kränkelnder Verfassung. Die Paradigmen unseres Grundgesetzes basieren auf dem über 200jährigen Politikmodell des Herrn Montesquieu und den Erfahrungen der Grundgesetz-Autoren mit der Nazi-Herrschaft.

Es war ein epochaler Schritt zur Begrenzung feudaler Herrschaft:
- Beteiligung der Bürger über Parlamente
- Gewaltenteilung
- “Macht auf Zeit” durch Wahl

Der nächste Schritt ist nun überfällig:
Demokratische Souveränität des Volkes!

Der Souverän zeigt seine Reife:
- Politische Willensbildung und Entscheidung vom Volk ausgehend
- Konsequente Subsidiarität in einer Wertstufen-Demokratie
- Weitere Beteiligungsrechte der Bürger

Mit neuen Paradigmen den Art. 146 GG endlich in Angriff nehmen!

  • Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

 

Kein Irrweg, sondern Labyrinth!

Verleiten die Irrwege auf Jahrmärkten dazu, sich den Kopf zu zerbrechen bzw. mit dem Kopf gegen die (Glas-)Wand zu stoßen, bieten Labyrinthe Anreize zum Nachdenken über sich selbst.

Als verschlungener Meditationspfad lockt er zu Fragen heraus :

  • Bist Du bereit, deinen Weg zu gehen?
  • Bleibst Du auf Deinem Weg, auch wenn er Kehren und Wendungen mit sich bringt?

Beim Eintritt in den labyrinthischen Pfad hast du das Ziel – die Mitte – gut im Blick. Doch der Weg irritiert. Er führt dich in die Nähe der Mitte und dann doch wieder an den Rand. Nimmst du eine “Abkürzung”, findest du dich plötzlich in falscher Richtung auf den Weg.

Menschen auf gleichem Weg begegnen dir verschiedentlich, es scheint als liefen sie in die Gegenrichtung und sind doch auf dem Weg ins Zentrum. Wagst Du in Deinen Zentrum zu gehen, in die Tiefe deiner eigenen Mittel zuschauen?

Uns Teilnehmern der 60. Internationalen pädagogischen Werktagung in Salzburg wurde die Erfahrung des meditativen Weges in einem Lichterlabyrinth geboten. 800 Teelichter (eines für jeden Tagungs-Teilnehmer) formten das Labyrinth auf dem Boden der Kollegienkirche und beleuchtetem den barocken Kirchenraum.
Liturgisch-szenisch wurden wir eingeladen zum eigenen Gehen.

Auch nicht Anwesende wurden mitgenommen. So waren meine Gedanken bei einer guten Freundin, deren Fuß auch nach der zweiten Operation nicht richtig heilt. Hat das etwa damit zu tun, dass sie in einer existenziellen Frage am Scheideweg
steht und sich “ihres Weges” unsicher ist?

Labyrinthe sind keine Irrwege, sie laden ein zum Nachdenken über bisherige und neue Wege.

Elchtest am Kölner Eifelwall

Am Montag, 12.April 2010 11:00 h endet das von einem Mitarbeiter der Kölner Gebäudewirtschaft verhängte Ultimatum.
Bis dahin soll die denk!BAR®mobil vom „Campus der LebensKünste“ auf dem kommunalen Brachgelände am Kölner Eifelwall verschwunden sein, ansonsten würde er die damit verbundenen Fahrzeuge abschleppen lassen.

Zu diesem obrigkeitlichen Gebaren siehe: Erklärung zum Verbleib der denk!BAR®mobil auf dem Brachgelände, Köln Eifelwall 5
Das Konzept des „Campus der LebensKünste“ als pdf zum Herunterladen

Nur mal angenommen:

  • Freunde und Gäste des Campus und der denk!BAR®mobil bekundeten ihre Solidarität.
  • Sie würden etwa den Fahrweg des Campus blockieren, um die denk!BAR®mobil an der Abfahrt zu hindern. PKW könnten im Weg stehen oder ineinander verkettete Fahrräder.
  • Die solidarischen Bürger würden ihre Meinung äußern, direkt in de-eskalierenden Gesprächen am Campus, in Leserbriefen, mobilisierenden Telefonaten und Emails (z.B. dieses weiterleiten) oder Schreiben an Verantwortliche in Politik und Verwaltung (s. Anlage Gebäudewirtschaft.doc)

Nur mal angenommen:

  • Die Matadoren der Kommunalwahl 2009 würden sich ihrer Versprechen einer „neuen“, „besseren“, „anderen“ Politik erinnern…
  • Kritische Bürger und Politiker zeigten gemeinsam, was ihnen „Mut zur Kultur“ wert ist, das „Köln auch anders kann“, sie würden die thematische Konzentration über Archiveinsturz und Schauspielhaus ausweiten auf die allgemeine und gemeinwohlorientierte Dialogkultur.

Nur mal angenommen:

  • Kritisch-engagierte Bürger und demokratische Politiker würden beide den von der Gebäudewirtschaft provozierten Elchtest am Eifelwall bestehen.

Wie sehr könnte unsere Stadt gewinnen!

Erklärung zum Verbleib der denk!BAR®mobil auf dem Brachgelände, Köln Eifelwall 5

Während einer Geländeinspektion am 7.4.10 forderte ein Mitarbeiter der Kölner Gebäudewirtschaft den Diplom-Sozialpädagogen und Erwachsenenbildner Josef Hülkenberg auf, umgehend die denk!BAR®mobil (Reisemobil mit Anhänger) vom Gelände zu entfernen. Spätestens am Montag 12.04.2010 um 11:00h werde er sonst die Fahrzeuge abschleppen lassen.

Bejaht von vielen kulturell-kreativen Bürgern dieser Stadt, ist die denk!BAR®mobil ein Grundbestandteil des Kölner Prototyps zum Konzept „Campus der LebensKünste“.

In einer Demokratie ist es nicht so sehr Pflicht des Bürgers, mit der Obrigkeit zusammenzuarbeiten, als die Pflicht der Obrigkeit mit dem Bürger zusammenzuarbeiten, was schon daraus hervorgeht, dass bei einem Mangel an Zusammenarbeit nicht der Bürger, sondern die Staatsgewalt zusammenbricht. (Leopold Kohr, Freedom from Government, 1962)

Die im Kommunalwahlkampf 2009 vorgetragenen Erklärungen aller Parteien und Kandidaten versprachen einen anderen Politikstil. Einen Stil, der die vom Rat zu treffenden Entscheidungen als Endprodukt eines demokratischen Willensbildungsprozesses sieht.

Dazu bedarf es einer Neubesinnung über das Verhältnis zwischen Bürger (Treugeber), Rat (Treuhänder) und dessen Verwaltung. Solcher Neuorientierung entspricht auch die “reflektierte Verhaltensänderung weiter Bevölkerungskreise in allen Kulturen“, auf die die UNO-Vollversammlung mit der 2002 beschlossenen Weltdekade „Bildung für Nachhaltigkeit“ (2005 – 2014) abzielt. Diesem Anspruch verpflichtet sich das Konzept „Campus der LebensKünste“, ein Kernelement ist das offene Angebot der denk!BAR®mobil.

Brachzeit als Bedenkzeit ist der Grundansatz dieses Konzeptes; bis zum Mai 2011 soll mit Zustimmung des Kölner Kulturamtes dieses Konzept modellhaft auf dem Brachgelände am Eifelwall umgesetzt werden. Auch der Direktor der Rheinischen Archive, Dr. Ulrich S. Soénius, nahm an dem entscheidenden Gespräch am 24. März 2010 in der denk!BAR®mobil teil und versicherte seine Unterstützung.

Die Kölner Gebäudewirtschaft allerdings erhebt den Anspruch, Eigentümer der kommunalen Liegenschaften zu sein. Absprachen mit anderen Dienststellen oder Einrichtungen werden ignoriert. Als Treuhänder der Bürger eine demokratisch zu verantwortende Aufgabe zu haben, solcher Sichtweise entzieht sich die Leitung des städtischen Eigenbetriebs.

Die formal-rechtliche Zuständigkeit der Gebäudewirtschaft für die Verwaltung und Pflege (!) der Liegenschaften stellt niemand in Frage. Doch die Art, wie dieses Unternehmen die ihm übertragenen Kompetenzen zur Herrschaft über andere städtische Einrichtungen, Ämter, Dienste und vor allem die Bürger nutzt, ist nicht angemessen und grenzt wie im aktuellen Fall an mißbräuchlicher Rechtsauslegung.

Rechtsmissbrauch wird als zweckwidrige Inanspruchnahme einer Rechtsposition definiert und begrenzt die Möglichkeit, ein bestehendes Recht auszuüben. Dies bedeutet, dass die Inanspruchnahme eines formal gegebenen Rechtsanspruchs durch den Grundsatz von Treu und Glauben beschränkt ist. Auch wer über ein formal einklagbares Recht verfügt, darf dieses nicht missbräuchlich ausüben. Versucht er es dennoch, kann der Benachteiligte dagegen vorgehen.

Demokratie hat nicht nur mit „Macht auf Zeit“ zu tun, sie ist vor allem eine Stilfrage. Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk, im Interesse des Volkes – hat Abraham Lincoln diese Herausforderung einmal beschrieben.

Leider ersetzt die Gebäudewirtschaft den einem Treuhänder gemäßen demokratischen Stil durch ein antiquiertes Obrigkeitsgebaren.
Während andere Dienststellen einen ernsthaften, sachgemäßen Dialog fördern, betreibt die Gebäudewirtschaft gezielte und unzweckmäßige Eskalation.
Das immer wieder vorgetragene Angebot einer beiderseitig verbindlichen Vereinbarung über die befristete Nutzung des verwahrlosten Brachgeländes lehnt der Leiter der Gebäudewirtschaft strikt ab, denn damit würde er „diese Arbeit legitimieren“.
Dieses Gebaren bringt leider eine Erkenntnis aus dunkler deutscher Geschichte in Erinnerung:

Wo Recht zum Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

Neue Dialogkultur?

Alfred Neven DuMont, Verleger und Patriarch veröffentlichter Kölner Meinung fordert eine neue Dialogkultur. Da keimt Hoffnung auf! Hoffnung, dass die Fragen, Ideen, Vorschläge kulturell kreativer Bürger publizistisch begleitet werden und öffentliches Gehör finden. In akademischen Zirkeln wird trefflich über “niederschwellige Kommunikationsformate” parliert und disputiert. Doch statt sich dem Gespräch auf der Straße, in der Kaffebud oder sonst im öffentlichen Raum zu stellen, beschränken sich die Entscheidungsträger auf moderierte Selbstdarstellungen in Podiumsdiskussionen und öffentlichen Foren. Dort diskutieren die stets gleichen Verdächtigen vor interessiertem Publikum, diesem kontrolliert ein Mikrofon zu kurzer Rückfrage überlassend. Sachverstand und Ideenreichtum der Bürger entfalten sich hier nicht .

Wie Kommunen die Kultur öffentlicher Dialoge fördern können, ohne die Haushaltslage zu strapazieren, wird im Konzept “Campus der LebensKünste” beschrieben. In der Tradition mittelalterlicher Drei-Felder-Wirtschaft können öffentliche Brachflächen geregelt zum Raum öffentlicher Bedenktzeiten werden. Am Kölner Eifelwall hat sich bereits ein von vielen Bürgern akzeptierter Platz des Dialoges entwickelt; im öffentlichen Raum, in der nun für den Neubau des Stadtarchivs vorgesehenen Industriebrache.

Hier reden Bürger nicht mehr nur über die Hintergründe zum Archiveinsturz, sondern wie das neue Archiv nicht nur die Erinnerung bewahren kann, sondern auch Perspektiven und Konzepte für die Zukunft öffnen könnte. Hier entwickeln Bürger Ideen, wie nicht nur der Grüngürtel gemäß Masterplan neu geschlossen werden kann, sondern der öffentliche Dialog im Rahmen eines Kulturprojektes seinen Platz findet.

Besseren Dialog zwischen Politikern und Bürgern, zwischen Verwaltung und Bürger fordert Neven DuMont. Diese Sicht ist zu erweitern um die Dialoge zwischen den Bürgern selbst.

Die vollmundigen Behauptungen eines “Köln kann”, “Köln kann besser”, “Köln kann auch anders” oder auch eines “Mut zu Kultur” haben aktuell ihren Elchtest zu bestehen. Die Testgelände heißen Offenbachplatz und Eifelwall. Wie werden diese Elchtests publizistisch begleitet? Auch darin zeigt sich neue Dialogkultur.

 

Und wer, bitte schön, ist “DIE STADT”?

DIE STADT bestehe auf Räumung, DIE STADT sei nicht an einem sozialen oder kulturellen Projekt interessiert. Der Kölner Baudezernent lehnte als DIE STADT die befristete Zwischennutzung einer Industriebrache ab. Die politischen Beratungen im Rat der Stadt um das fragliche Gelände drehen sich noch um die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die GRÜNEN brachten in die Beratungen den Antrag ein „preisgünstigen Raum für bildende Künstler in der Planung vorzusehen“. Denn, so ihre Begründung, „es sind momentan Künstler auf dem Gelände, die eine Zwischennutzung wahrnehmen“. Diese Zwischennutzung unter Führung des Landschaftskünstlers Rolf KeTaN Tepel führte in den vergangenen Jahren zur Rekultivierung verwahrloster Freifläche, der zur Begegnungsstätte kulturell kreativer Bürger wurde. Das von der Stadtverwaltung vorgelegte Nutzungskonzept integriert dieses Teilstück in die ausgewiesene öffentliche Grünfläche. Eine die Interessen aller Beteiligten zuträgliche Lösung ist in der noch offenen Beratung der kommunalen Gremien ohne großen Aufwand möglich.

Kennt der Kölner Baudezernent den Beratungsstand innerhalb der Stadt nicht oder schert er sich nicht darum?

Gründe für seine strikte Abfuhr führte er nicht an, er berief sich auf DIE STADT .
Wer aber ist DIE STADT?
Welche Rolle spielen Bürger, Verwaltung oder Rat in der Stadt? Ist DIE STADT ein Gegenüber zum Bürger, eine herrschende Obrigkeit? Weiterlesen

Wie Chancen vertan werden

„Bewahrung der Schöpfung“, „Achtung vor der Natur“, „Schonung der Ressourcen“ – seit Jahren beliebte Themen für Fest- und Fensterreden, Sonntags- und Moralpredigten. Doch wenn es zur Nagelprobe kommt?
„Der Kölner Grüngürtel soll wieder geschlossen worden“, „Zivilgesellschaftliches Engagement stärken“, „Partizipation der Bürger ermöglichen“ – wegweisende politische Erklärungen und Beschlüsse. Doch wenn es zur Nagelprobe kommt?
Am Nagel bestehen nur stabile Konzepte aus festem Material. Sprechblasen und Testballons platzen und beweisen sich als Luftnummern. Eine Nagelprobe dieser misslingenden Arbeit findet in diesen Tagen am Kölner Eifelwall 5 statt.

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Eine jesuitische Öffnung

 

Eine Kirche, die Versöhnung predigt, wird umso glaubhafter, wenn sie selbst beide Seiten der Versöhnung pflegt, Fehler, Missgriffe und Sünden anderer verzeiht und Neuanfänge zulässt, aber auch eigene Fehler und begangenes Unrecht eingesteht und um Versöhnung mit den Opfern sucht.

Der Österreicher Alois Perner lenkte in Briefen an den Bischof von Innsbruck, den Dekan der theologischen Fakultät und den Provinzial der Jesuiten in Österreich die Aufmerksamkeit auf den exemplarischen Fall des Prof. Johannes Kleinhappl.

“Ich glaube jedenfalls fest daran;” schrieb Perner, “dass die Kirche unserer Zeit den Kairos wahrnehmen sollte, solche öffentlichen Zeichen der Versöhnung mit der Vergangenheit und zugleich des Vertrauens in die Zukunft zu setzen. Die Menschen warten darauf,  dass auch die Institutionen der Kirche durch ihre Amtsträger konkrete Zeichen der Umkehr, des
Umdenkens – in vieler  Hinsicht – setzen.”

Den 30. Todestag nutzen die österreichischen Jesuiten nun, ihren früheren Mitbruder mit einem Gedenk-Symposium am 23.10.
2009 in Wien dem seinerzeit verordneten Vergessen zu entreißen. Dabei brachten sie den Mut auf, eigenes Versagen deutlich zu benennen und das Opfer der Ordenspolitik zu rehabilitieren.

Wie sehr das vom Orden seinerzeit verfügte Vergessen wirksam wurde, belegten die eingeladenen Referenten. Der Sozialphilosoph Prof. Johannes Heinrichs bekannte, dass er in den 1970er Jahren als Lehrstuhlinhaber an der Jesuitenhochschule St. Georgen, Frankfurt/Main, von seinem Ordensbruder und Professorenkollegen Klein­happl nichts wusste. Erst 1995 wurde er auf den inzwischen veröffentlichten wissenschaftlichen Nachlass Kleinhappls aufmerksam gemacht.

“Bereits beim flüchtigen Durchblättern hatte ich das Gefühl von Sensation, und dieser Eindruck steigerte sich bei der
Lektüre”, berichtete Heinrichs. Ihn, den durch seinen (freiwilligen) Ordens- und späteren Kirchenaustritt in Missfallen geratenen Ex-Jesuiten, hatten die Veranstalter als weiteres Versöhnungszeichen zum Hauptreferat gebeten.

Auch Prof. Wolfgang Palaver wusste nach eigenem Bekunden bis zur Einladung zum Symposium nicht mehr als dass ein Prof.
Kleinhappl ehedem als einer seiner Vorgänger an der Innsbrucker Fakultät lehrte.

Am Ende der Veranstaltung wies der Provinzial P. Gernot Wisser SJ ausdrücklich darauf hin, dass dieses Symposium
allein nicht zur Rehabilitierung des geächteten Mitbruders reiche.
Entscheidend sei die Bereitschaft, dessen wissenschaftliches Erbe für die aktuellen Diskussionen um soziale und
wirtschaftliche Ordnungen auszuarbeiten und zu nutzen.

Prof. Johannes Kleinhappls Nachlass in Essays, Analysen und Fragmenten ist nicht nur umfangreich (5 Studienbände),
sondern eine Fundgrube für eine zukunftsweisende Sozialethik.

Dabei hilft seine klare Sprache: tief durchdachte, schnörkellose Begriffe geben Orientierung im Tohuwabohu
pseudoethischer Sprechblasen.
Während sich sein Mitbruder von Nell-Breuning als Jurist und Volkswirt der geschichtlichen Realität des Kapitalismus beugt, lässt der Moraltheologe Kleinhappl die Macht des Faktischen hinter sich, um nach dem grundlegenden Dürfen und Sollen im sozialen Miteinander der Menschen zu fragen.

Erst langsam schält sich heraus, welche Chancen der Jesuitenorden verworfen hat, als er den Innsbrucker Ordinarius
mobbte, statt den wissenschaftlichen Disput zwischen den Gelehrten zu fördern.

Leben in großer Stadt

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Karneval im Veedel - Hochfest nachbarschaftlicher Lebensfreude

Und die Menschen in der großen Stadt?
Die Kölner Musiker Bläck Fööss besingen als Qualität der Veedel: “Denn hier hält man zesamme, ejaal wat och passeet”
Oper, Theater, fashion live? Nachrangig – gelegentlich und gern genutzt.
Der Aphoristiker Gabriel Laub beschrieb auf Grund seiner Erfahrungen aus Prag und Hamburg satirisch als Ideal: “Mitten in der City in einer Dorfstraße wohnen!”
Überschaubares Umfeld und bei Bedarf Zugriff auf die größere Welt.

Small is beauyfull – auch im Großen!