BILDUNGSRÄUME
entdecken.gestalten.teilen
So das Thema der Internationalen Pädagogischen Werktagung (PWT) 2018 in Salzburg.
RAUM – der Karton einer Waschmaschine kann spielenden Kindern zur Drachenhöhle, zum Piratenschiff, zum Schloss, aber auch zum Zankapfel werden. Spielräume, Freiräume fördern die Phantasie und die Entfaltung der kindlichen Person. Sie wurden so zu Grundbegriffen moderner Pädagogik. Dabei impliziert der Begriff RAUM zugleich GRENZEN.
Ohne Begrenzung entsteht kein Raum. Ob eng oder weit gesteckt, ob dicht oder durchlässig wie eine Membran – erst die Begrenzung definiert das Phänomen RAUM.
Welche Räume sind Kindern zu lassen, zu erschließen oder neu zu schaffen? Wie sind Grenzen und Grenzerfahrungen verständlich und den Kindern nachvollziehbar zu machen? Wie erleben Kinder die Einengung oder Ausweitung ihrer Räume?
Wieviel Frei- und Spielräume brauchen ErzieherInnen und PädagogInnen für die eigene gute Berufsausübung? Erlauben Förderprogramme, Curriculae und Schulpolitik diese Freiräume?
Wo müssen Grenzen neu gezogen werden? Wie sind die Beziehungen, die Relationen vom pädagogischen Raum in die anderen Räume gesellschaftlichen Lebens? Wie wirken etwa Leitmotive und Realität des Wirtschaftsraumes und/oder der politischen Interessenarena in die Pädagogik hinein?
Wie werden Kinder und Jugendliche im pädagogischen Raum auf eine berufliche Existenz im Wirtschaftsraum vorbereitet? Welchen Einfluss nehmen Pädagogen, damit Leitbilder und Realität moderner Arbeitswelt stärker im Einklang stehen mit den ethischen Zielen ihrer Pädagogik? Wie stellen sie sich den politischen und wirtschaftlichen Interessen, die in den pädagogischen Alltag hineinwirken?
Reicht es, die eigenen Leitideen wissenschaftlich begründet zu proklamieren oder schaffen die pädagogisch Tätigen es gar, auf politische und unternehmerische Entscheidungen aus der Erfahrungswelt ihres Raumes einzuwirken?
Ab und an ist es notwendig, die Grenzen des eigenen Raumes zu überschreiten. Notwendig, damit die den pädagogischen Raum prägenden Träume nicht an den Realitäten der anderen Räume wie Seifenblasen zerplatzen.
Das Programm der diesjährigen 66. PWT hatte solche Grenzüberschreitung vorgesehen. Zu wenige Teilnehmer hatten sich darauf eingelassen. Grund genug, mit Fragen, Neugier und Vorfreude auf die PWT 2018 zu blicken.
Hinterlasse eine Antwort