Während ich mich noch durch die spannende Analyse modernen Sklaventums von E. Benjamin Skinner arbeite, schreibt Bernd Hagenkord, 54 Sklaven würden für ihn arbeiten.
Nun ist Hagenkord keineswegs Großgrund-, Plantagen- oder Bordellbesitzer. Der Jesuitenpater Hagenkord ist Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, Ordensbruder seines Papstes Franziskus. Wie kommt dieser Kirchenmann an 54 Sklaven?
So wie jeder von uns. Zwar halten wir uns keine persönlichen Sklaven im Keller, Garten- oder Gesindehaus. Als Verbraucher aber sind wir Nutznießer des weltweiten Sklavenmarktes.
Pater Hagenkord hatte sich auf slaveryfootprint.org seinen persönlichen Fußabdruck im Sklavenmarkt ausrechnen lassen. Ähnlich dem ökologischen Footprint zeigt dieser die Konsequenzen unseres Lebens- und Verbraucherstils.
Von den weltweit geschätzten 27.000.000 Sklaven werden mir als mein Footprint 36 zugerechnet. Scheinbar eine kleine Zahl, doch sind es mindestens 36 zuviel. Wieviel Sklaven hast DU?
27 Millionen ihrer Grundrechte enteigneter Menschen sind die reale Folge eines kapitalistischen Herrschaftssystems, welches sich “freier” Marktwirtschaft bedient, um sich Macht und Profite zu sichern.
Darüber kann man sich empören. Aber Empörung allein schafft kein Gemeinwohl. Da braucht es Bereitschaft zum Lebenswandel, zu grundlegenden Reformen und zu echter Demokratie.
Hinterlasse eine Antwort